Hier unser Interview mit Peter zu aktuellen Erfahrungen mit der Corona-Pandemie.
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IMD: Bitte stell Dich für die, die Dich nicht kennen, kurz vor. Wer bist Du, was machst Du bzw Ihr?
Ich helfe Marken dabei ihr Marketing erfolgreicher zu gestalten. Dabei greife ich auf über 15 Jahre Erfahrung als Stratege in diversen Agenturen und einem Betriebswirtschaftsstudium mit dem Schwerpunkt Marketing zurück. Als Stratege habe ich schon Kunden wie unter anderem Burger King oder WeightWatchers (ja, eine gewisse Ironie ist nicht von der Hand zu weisen), John Deere, Melitta oder Nestlé betreut.
Aufgrund meiner Laufbahn bin ich mit Markenarbeit genauso vertraut wie mit Mediastrategien, Digital oder Research und arbeite dadurch maximal objektiv, um die effektivste Marketingstrategie für den jeweiligen Kunden zu entwickeln.
Und genau mit diesem Gedanken ist auch PUNCH entstanden: In einer immer komplexer werdenden Welt helfen wir Marketingentscheidern dabei, aus all den Möglichkeiten diejenigen Hebel und Ansätze auszuwählen, die dem Marketing mehr Wirkung und Erfolg verschaffen, statt nur Hypes zu bedienen. Dafür verbinden wir breites marketingstrategisches Know-How, Data und Research. Wir identifizieren, was unsere Kunden davon abhält, erfolgreicher zu sein und entwickeln darauf basierend lösungsorientierte, anwendbare Strategien für alle Bereiche des Marketings. Unser Angebot umfasst insbesondere Marken- & Kommunikations-Ökosysteme, Consumer Insights, Lösungen aus dem Bereich Behavioral Science sowie Data & Statistics.
IMD: Alles klar. Was waren Deine/Eure Erfahrungen in den letzten Monaten? Was hat sich durch Corona verändert?
Corona hat für die meisten Branchen wir ein Katalysator gewirkt. Viele Entwicklungen wie bspw. der Trend vom Offline zum Online Handel war vorher ja schon da, hat sich aber durch Corona stark beschleunigt.
Man muss jedoch vorsichtig sein und diese Veränderungen nicht überinterpretieren: Die Allermeisten werden sich nach Corona (wann auch immer das sein wird) wieder einpendeln. Sieht man ja zum Beispiel schön am Onlinehandel, der schon jetzt wieder mehr oder weniger auf Vorkrisenniveau zurück gekehrt ist (Ausnahmen bestätigen die Regel). Im Allgemeinen ist man erst mal gut beraten davon auszugehen, dass sich nicht viel nachhaltig verändert. Wir sind als Menschen eher träge, was Veränderungen angeht.
Dennoch wird es natürlich Dinge geben, die sich verändern – insbesondere wenn die Krise noch länger anhält bzw. der Corona Pandemie nun eine Rezession folgt. Denn Unsicherheit (egal durch was sie ausgelöst wird) wirkt sich für‘s Marketing dreifach aus:
1. Konsumenten werden preissensibler und schauen genauer hin für was sie ihr Geld ausgeben.
2. Bedeutung von Marken steigt. Was erstmal nicht intuitiv zum ersten Punkt passen will, macht auf den zweiten Blick Sinn. Denn Marken geben dem Konsumenten Sicherheit – „man weiß, was man für sein Geld bekommt“.
3. Wettbewerber agieren anders: In Krisenzeiten sparen viele am Marketing. Ein Fehler. Denn alle Krisen der Vergangenheit lehren uns, dass im Regelfall die Marken als langfristige Gewinner einer Krise hervorgehen, die ihr Budget nicht reduzieren oder sogar mehr investieren. Der Grund ist einfach: man dringt leichter zum Konsumenten durch und kann seine Botschaft so leichter platzieren. Für diejenigen, die es genau wissen wollen, googeln am Besten nach „excess share of voice“ oder besuchen unseren Blog (ist auf unserer Homepage prominent verlinkt, Link s.u.)
IMD: Frage 3: Was sind Deine größten Learnings aus dieser Zeit? Hast Du Tipps für unser Publikum?
Ist bei uns alles so gelaufen, wie wir uns das vorgestellt haben? Nein. Wir haben Anfang dieses Jahres neu gegründet und sind erstmal in eine Krise reingeschlittert.
Ja, man muss in solchen Momenten viele Dinge auf den Prüfstand stellen. Aber man darf auch nicht kopflos handeln. Das gilt im Grunde auch Abseits von Corona: wir müssen uns als Branche wieder mehr mit den Basics auseinandersetzen und auf die Dinge achten, die wirklich wichtig sind.
Weniger Hals über Kopf allen Trends hinterher laufen. Dafür mehr fundiertes und planvolles Handeln. Dann ist auch genug Spielraum, um sich mit neuen Themen zu beschäftigen. Blöd ist, wenn man immer alles auf eine Karte setzt.