Was viele bei den aktuellen Krisen übersehen, ist, dass sich Online-Marketer konstant in verschiedenen Krisenmodi befinden.
Was für ein lokales Geschäft Corona war, tritt für online Unternehmen fast schon jährlich auf.
Das Google Update, das einen auf einmal aus der Suche verschwinden lässt.
Das Facebook Update, dass die organische Reichweite auf 10% reduziert, damit man für Reichweite bezahlt.
Der Instagram-Algorithmus, der Fotos plötzlich bestraft und kurze Videos belohnt.
Sobald man sich auf ein Medium exklusiv konzentriert, steht man quasi auf einem Bein. Der kleinste Schubser und man fliegt um.
Genauso verhält es sich leider in der offline Welt. Wer nur ein kleines Ladengeschäft hat, ist zu 100% den lokalen Gegebenheiten ausgeliefert.
Am sorglosen kamen daher die Kunden von uns durch die bisherigen Krisen, die nicht nur offline oder nur online ein Geschäft hatten, sondern beides und bei beidem verschiedene Akquise Kanäle.
Lokale Niederlassungen, sowie gleichzeitig online Abbildungen in Form von Shops oder e Learning Angeboten.
Dann auch mehrere Traffic Quellen. Nicht nur Instagram oder nur Facebook oder nur Google, sondern ein gesunder Mix aus allen Quellen hat bei unseren Kunden für eine hohe Stabilität gesorgt.
Für das ganze Marketing Konstrukt war das E-Mail Marketing letztlich die Versicherung. Ungeachtet der Schwankungen in der Online-Welt und ungeachtet der lokalen Probleme. Solange man seine Interessenten und Kunden per E-Mail erreichen kann, ist man im Geschäft.
Aber nicht nur die online / offline Aufstellung ist eine wichtige Voraussetzung für Krisensicherheit. Auch die Fähigkeit, sich schnell den neuen Gegebenheiten anzupassen.
Ein lokaler Lichtreklamehersteller hatte mit Corona natürlich auch erheblich zu kämpfen, sich dann jedoch kurzerhand entschlossen Plastikaufsteller mit folierten Oberflächen zu verkaufen.
Die Auftragsbücher waren schnell wieder gefüllt, da aufgrund der Pandemie jedes lokale Geschäft an seiner Kasse eine Trennwand brauchte.
Natürlich gibt es kein Allheilmittel gegen Krisen. Manche Branchen können nicht einfach online ihre Leistungen anbieten. Hier ist, wie gesagt, die Fähigkeit zur Anpassung besonders wertvoll.
Ein weiteres Beispiel dazu ist ein kleines griechisches Restaurant bei uns in der Stadt.
Da alle Restaurants schließen mussten, hat es kurzerhand ein Fenster bei sich zu einem Take Away Schalter umgebaut und auf seinen sozialen Kanälen darauf hingewiesen. Während gerade zur Anfangszeit bei vielen Restaurants einfach die Lichter aus waren, erfreute sich dieses Restaurant einer hohen Beliebtheit.
Die restlichen Restaurants zogen zwar nach, aber dieses eine nutze die Online-Medien besonders geschickt, um auf sich aufmerksam zu machen.
Sicherlich konnte es so nicht die gleichen Umsätze machen wie ohne Krise, aber es kam besser durch die Pandemie, als viele andere Gastronomen.
Mein wichtigster Tipp für jede derartige Krise ist daher, sich schnellstmöglich auf mehreren Standbeinen aufzustellen. Sowohl was das Distributionsmedium betrifft (online / offline), als auch die Akquise Methode für neue Kunden (Flyer, Paid Ads, E-Mail, Content).
Dabei sollte man aber nicht außer Acht lassen, alles so gut wie möglich zu kontrollieren. Wenn man ein offline Medium nutzt, verwendet man idealerweise einen Gutscheincode zur Performance Messung, oder einen QR Code, der auf eine Seite führt. So weis man immer, wofür es sich wirklich lohnt, Geld auszugeben.
“Nur” Inbound oder “nur” Outbound sind hier vermutlich nicht die ideale Lösung. Vielmehr sollte man sich, um wirklich krisensicher zu agieren, um einen Omnibound-Ansatz bemühen, der alle Kanäle berücksichtigt und mit der für einen persönlich richtigen Gewichtung die einzelnen Kanäle bespielt.
Aber als wichtiges Etappenziel ist der Aufbau einer eigenen E-Mail Liste nicht zu vergessen. Durch kaum ein anderes Medium lässt sich so effektiv eine Kundenbindung aufbauen, wie dieses.